Sammlung

Die Geschichte des Haftortes Berlin-Hohenschönhausen mit Objekten zu erzählen, ist die Aufgabe der musealen Sammlung. Sie bewahrt persönliche Erinnerungsstücke von ehemaligen Gefangenen auf: Geheime Botschaften aus dem Speziallager, aus Resten gefertigte Talismane aus den Arbeitslagern, Briefe aus dem Untersuchungsgefängnis, Arbeitskleidung aus dem Gulag, Dokumente und Fotos. Die Objekte zeugen vom Mangel, den die Gefangenen erleiden mussten, der Schwere des Haftalltags und dem, was ihnen in der Not half: Liebe, Hoffnung, Glaube. Jahrzehnte wurden diese Gegenstände zu Hause gehütet: In der musealen Sammlung werden diese Zeugnisse vergangenen Unrechts für nachkommende Generationen sachgerecht aufbewahrt und gepflegt, für Ausstellungen und die Forschung zur Verfügung gestellt. Mehr anzeigen

Rund 15.000 Objekte umfasst der Sammlungsbestand. Das schwerste ist der berüchtigte „Grotewohl-Express“, das letzte Exemplar eines Gefangenenwaggons der DDR. Das leichteste das Taschentuch einer Frau, das ihr während ihrer Gefangenschaft im Kellergefängnis der Sowjets „108 Tage als Waschlappen und zum Trocknen der Tränen“ diente.

Zahlreiche Objekte sind in der Dauerausstellung zu sehen, der größere Teil lagert im Depot. Neben Häftlingsobjekten und Zeugnissen individueller Selbstbehauptung handelt es sich um eine der größten Sammlungen zum Haftvollzug in der DDR. Dazu gehören Gefangenenkleidung, Uniformen, Ausstattung aus dem Gefängnis sowie Objekte zur Arbeitsweise der hier tätigen Gefängniswärter und Vernehmer. Objekte zum Haftgrund und Widerstand – Flugblätter, verbotene Schriften u.a. – dokumentieren, wovor sich der totalitäre Staat DDR fürchtete und warum er Menschen in Hohenschönhausen einsperrte.

Aufgabe der musealen Sammlung ist es auch, für den Erhalt der historischen Anlagen und Gebäude, der Zellen- und Vernehmerräume, zu sorgen, an denen die Witterung, der Zahn der Zeit und nicht zuletzt die vielen Besucher Spuren hinterlassen. Bodenbeläge, Tapeten und Mobiliar müssen geschützt werden, um sie für die Öffentlichkeit auch in Zukunft zu bewahren. Ein neues Sammelgebiet widmet sich dem Thema Gefangenschaft und Kunst sowie der Aufarbeitung nach 1989.

Die museale Sammlung sucht ständig Exponate zu allen Sammlungsbereichen, sie verleiht an Institutionen und steht Forschungen offen.

Ansprechpartner


Dr. Elke Stadelmann-Wenz
Tel.: 030 / 98 60 82-416
Fax: 030 / 98 60 82-464
e.stadelmann [at] stiftung-hsh.de

Daniela Martinova
Tel.: 030 / 98 60 82-427
Fax: 030 / 98 60 82-464
d.martinova [at] stiftung-hsh.de