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Max Fechner

Max Fechner

Literatur

  • Beckert, R.: Lieber Genosse Max. Aufstieg und Fall des ersten Justizministers der DDR Max Fechner (2003)

Der 1892 geborene Fechner engagierte sich seit seinem achtzehnten Lebensjahr in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Aufgrund der nationalsozialistischen Machtergreifung musste er seine politische Tätigkeit ab 1933 im Untergrund fortführen, was mehrmalige Verhaftungen zur Folge hatte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm er leitende Funktionen in der neugegründeten SPD. Er war Befürworter der Zwangsvereinigung von KPD und SPD und wurde nach der Gründung der DDR im Oktober 1949 zum Justizminister ernannt. Während dieser Zeit trug er maßgeblich zur Gleichschaltung der Justiz in Ostdeutschland bei.

Während des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 äußerte Fechner sich kritisch zum staatlichen Vorgehen gegen die Demonstranten. Daraufhin wurde er ohne jede Rechtsgrundlage „wegen partei- und staatsfeindlichen Verhaltens“ seines Amtes enthoben, aus der SED ausgeschlossen und verhaftet. Nach zwei Jahren Untersuchungshaft in Berlin-Hohenschönhausen verurteilte ihn das Oberste Gericht der DDR zu acht Jahren Zuchthaus. Im Zuge der zaghaften Entstalinisierung nach dem XX. Parteitag in Moskau (Februar 1956) wurde Fechner 1957 zwar freigelassen und wieder in die SED aufgenommen, jedoch niemals offiziell rehabilitiert. Er starb 1973 in Berlin.