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Ulrike Poppe

Ulrike Poppe

1953 in Rostock geboren, wuchs sie in Hohen-Neuendorf bei Berlin auf. Ein Studium der Kunsterziehung und Geschichte an der Berliner Humboldt-Universität brach sie 1973 ab. Nach Hilfstätigkeiten in einem Kinderheim und in der Psychiatrischen Klinik der Charité erhielt sie 1976 eine Anstellung als Assistentin am Museum für Deutsche Geschichte. In den achtziger Jahren war sie in wichtigen oppositionellen Arbeitsbereichen der DDR-Hauptstadt aktiv und wurde deshalb vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mit zahlreichen so genannten Zersetzungsmaßnahmen überzogen. 1980 eröffnete sie mit Gleichgesinnten den ersten unabhängigen Kinderladen in Ost-Berlin. 1982 gehörte sie zu den Mitbegründerinnen der Gruppe "Frauen für den Frieden" und protestierte gegen das neue Wehrgesetz der DDR.

Zusammen mit Bärbel Bohley wurde sie Ende 1983 wegen Verdachts auf „landesverräterische Nachrichtenübermittlung“ vom MfS verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen eingeliefert. Aufgrund massiver Proteste im In- und Ausland ließ man sie jedoch nach sechs Wochen wieder frei. Ab 1985 engagierte sie sich in der SED-kritischen „Initiative Frieden und Menschenrechte“. Im September 1989 gehörte Ulrike Poppe zu den Erstunterzeichnern des Gründungsaufrufs für die Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" (DJ), die sie bis zu den ersten freien Volkskammerwahlen im März 1990 am Zentralen Runden Tisch vertrat. Bis 1991 war sie Mitglied im Sprecherrat von "Demokratie Jetzt", der in der friedlichen Revolution vom Herbst 1989 eine wichtige Rolle spielte.

Seit 2010 arbeitet sie als Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur. Sie ist Mitglied im Beirat der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.