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Andreas Mehlstäubl
Zellengang im Neubau

Schicksale

Andreas Mehlstäubl

Andreas Mehlstäubl wurde 1965 in Potsdam geboren. Von 1982 bis 1984 absolvierte er bei der Reichsbahn eine Ausbildung zum Fahrzeugschlosser und war danach als Monteur für Mikrobewässerungsanlagen tätig.

Im Sommer 1986 arbeitete er als Matrose bei der Seereederei Rostock, erhielt jedoch bald ein Berufsverbot. Nach einem abgelehnten Ausreiseantrag plante A. Mehlstäubl seine Flucht über die ČSSR. Im Juni 1987 wurde er dabei verhaftet und wegen "versuchter Republikflucht" zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt.

Zwischen Juni und Dezember 1987 saß er in den Haftanstalten in Pilsen und Prag, sowie in Berlin-Hohenschönhausen, Potsdam und Karl-Marx-Stadt ein. Im Rahmen einer Amnestie wurde A. Mehlstäubl im Dezember 1987 in die DDR entlassen, die Ausreise in die Bundesrepublik wurde ihm im März 1988 gewährt.

Bei seiner Akteneinsicht erfuhr A. Mehlstäubl, dass sein Vater als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Staatssicherheitsdienstes auf ihn seit seinem 16. Lebensjahr angesetzt war und einen "Zuführungsgrund" erarbeiten sollte.

A. Mehlstäubl lebt heute in Brandenburg. Seit 2011 führt er durch die Gedenkstätte und ist als Zeitzeuge an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro aktiv.
 

Weiterführende Informationen


Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Hg.), Zeugen der Zeit. Porträts von Dirk Vogel, Berlin 2023.

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