Weiter zum Inhalt
Hans Schulze
Zellengang im Neubau

Schicksale

Hans Schulze

Hans Schulze wurde 1952 in Falkensee (Brandenburg) geboren. Später lebte und arbeitete er in West-Berlin als Kaufmann für einen großen Chemiekonzern und reiste von dort in den 1980er-Jahren regelmäßig für Messen und Geschäftstermine in die DDR ein.  

Im Frühjahr 1986 entwickelte sich aus einer Begegnung an einer DDR-Autobahnraststätte eine Beziehung zu einer Ost-Berlinerin. H. Schulze unterstützte sie schließlich in ihren Bemühungen, das Land illegal zu verlassen. In diesem Zusammenhang wurde er im September 1987 festgenommen. Zunächst wurde er der Spionage, im weiteren Verlauf der Untersuchungshaft in Hohenschönhausen zusätzlich des „Verrats von Staatsgeheimnissen“, des „Staatsfeindlichen Menschenhandels“, der „Unterstützung zur Vorbereitung eines ungesetzlichen Grenzübertritts“ und der „Devisenvergehen“ beschuldigt.  

H. Schulze wurde vom Militärstrafgericht Berlin zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Nach der Untersuchungshaft verbüßte er die Strafe in Bautzen II sowie in den Berliner Anstalten Magdalenenstraße und Rummelsburg. Im September 1987 wurde er im Rahmen einer Amnestie aus der Haft nach West-Berlin entlassen.

Hans Schulze führt seit 2013 Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist als Zeitzeuge an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro tätig.